Walnuss_echte
Die Walnuss, ein wahrhaft königlicher Vertreter der Pflanzenwelt
Steckbrief
Pflegetipps
Bei der Pflege von Walnussbäumen zu beachten
Schnittmaßnahmen an der Walnuss
Schnittmaßnahmen im Frühjahr verursachen ein starkes "Bluten" des Baumes, der Saftfluss ist zu dieser Jahreszeit sehr hoch.
Von Mitte August bis Ende September ist der Saftdruck relativ schwach und damit die vorrangige Zeit zum Schneiden.
Da die Walnuss recht empfindlich ist, sollte grundsätzlich nur mit sauberem Wertkzeug gearbeitet werden.
Stärkere Äste sollten einige Zentimeter vom abgehenden Stamm weg geschnitten werden.
Überhaupt sollte nur das Notwendigste geschnitten werden.
Dazu gehört selbstverständlich Totholz, Astbruch und sich störende Zweige.
Zweige also, die aneinander reiben, oder aber steil aufsitzen.
Rund um den Boden der Walnuss
Der Boden unter Walnussbäumen ist meist nicht oder sehr spärlich bewachsen.
Hierfür ist nicht allein das dichte Laub des Walnussbaumes verantwortlich, sondern besonders der über die Abspülung der Blätter abgegebene Hemmstoff Zimtsäure.
Diese verhindert, dass andere höhere Pflanzen in Konkurrenz um die Nährstoffe gedeihen. Solch biochemische Abwehr wird als Allelopathie bezeichnet.
Weiterhin wird in den grünen Teilen des Walnussbaumes ein Glucosid gebildet, das bei Verrottung der abgefallenen Blätter auf dem Boden, in Juglon umgewandelt wird.
Auch Juglon wirkt auf zahlreiche Pflanzenarten keim- und wachstumshemmend.
Das bedeutet, dass man das herabfallende Laub gründlich abharken sollte.
Jüngere Bäume sollte man im Frühjahr mit rund zwei Liter Kompost pro Quadratmeter versorgen. Er wird im äußeren Kronenbereich verteilt, weil sich dort die meisten Feinwurzeln befinden.
Bei Trockenheit sollte man Walnüsse rechtzeitig wässern, wenn sie vor weniger als drei bis vier Jahren gepflanzt wurden.
Außerdem ist bei jungen Bäumen im Herbst ein Weißanstrich sinnvoll, dieser schützt vor Frostrissen.
Pflanzung
Aufgrund der enormen Ausmaße, die ein Walnussbaum erreichen kann, sollten Abstände zu Baulichkeiten und Pflanzflächen mit ca 10 m nach jeder Seite geplant werden.
Das Pflanzloch soll wenigstens 50 cm tief und bis 1m breit sein.
Fester Untergrund sollte noch tiefer aufgelockert werden.
Frische Komposterde und Langzeitdünger, wie z.Bsp. Hornspäne stellen die erste Versorgung mit Nährstoffen sicher.
Steht der Baum gut im Pflanzloch, wird mit Pflanzerde aufgefüllt.
Es wird ordentlich angetreten, um dem Baum genügend Halt zu geben und noch gründlich mit Wasser eingeschlämmt.
Eine Stütze aus Baumpfählen wird noch vor dem Baum in das Pflanzloch gesetzt.
Grundsätzlich kann ein Walnussbaum vom Frühjahr über den ganzen Sommer hinweg und bis in die Herbstmonate hinein gepflanzt werden.
Junge Walnussbäume sind recht frostempfindlich und benötigen ausreichende Frostschutzmaßnahmen.
Persönlich halte ich die Pflanzung im Frühjahr, also April/Mai für ideal.
Vermehrung
Walnussbäume selbst vermehren
Aussaat
Direkt nach der Ernte befreien Sie die Nüsse von der grünen Schale und verbringen Sie umgehend in ein Torf - Sand - Gemisch.
Die Nüsse sollten etwa 5 cm dick bedeckt sein.
Stellen sie die Pflanzgefäße über den Winter hell und dauerhaft frostfrei.
Das Substrat unbedingt gleichäßig feucht halten.
Sind die Triebe etwa 15 cm lang können die Jungpflanzen einzeln vorläufig ins Freie.
Vorläufig deswegen, weil die Walnuss in den ersten Jahren, bis sie ordentlich verholzt ist, noch Winterschutz benötigt.
Stecklinge
Eine reine Vermehrung über Stecklinge ist meines Wissens nach nur sehr schwer bis gar nicht umsetzbar.
Wer hier etwas anderes berichten kann, würd ich mich über eine email freuen.
Aufpfropfen - Walnuss veredeln
Dies macht durchaus Sinn, denn Sie erhalten einen genetischen Abdruck der Sorte, die Sie mögen und kein Zufallsproduckt, wie bei der Vermehrung über den Samen.
Des Weiteren wird der Baum robuster und hat eine deutlich positivere Fruchtbildung.
Ein- bis zweijährige Sämlinge werden als Unterlage benutzt.
Diese werden ab Mitte Dezember im Warmen - mindestens 20 °C, bedeckt mit einer lose darübergestülpten Tüte - vorgetrieben und sind etwa 3 wochen später bereit.
Erst kurz vor der Veredelung wird der Aufzupropfende Zweig geschnitten.
Unterlage und Pfropf sollen ziemlich gleich dick, nämlich 1 cm bis 3 cm, sein.
!!! Arbeiten Sie mit sauberen, sterilen Werkzeugen.
Sowohl Unterlage und Pfropf werden schräg angeschnitten, etwa 6 cm Länge, und aufeinandergesetzt (kopuliert).
Verbinden Sie beide mit Bast oder Ähnlichem und verschließen Sie die Schnittstellen großzügig mit Wachs.
Den aufgesetzten Pfropf kürzen Sie so weit ein, daß er noch über 2-3 Augen verfügt und verliessen Sie auch hier die Schnittstelle mit Wachs.
Wie bei der Unterlage stellen sie die so veredelte Pflanze warm - mindestens 20 °C, bedeckt mit einer lose darübergestülpten Tüte.
Nach etwa drei Wochen sollten die Pflanzen austreiben.
Wissenswertes
Was es über die Walnuss zu wissen gibt
Verwendung der Nüsse als Nahrungsmittel.
Aus den grünen Fruchthüllen der Nüsse, Blättern und Rinde werden seit der Antike Mittel zum Färben, Beizen und Gerben hergestellt.
Die oberirdischen Teile des Baumes werden zudem in der Volks- und Naturheilkunde medizinisch verwendet.
Die Blätter gelten unter anderem als antiseptisch, wundheilungsfördernd, wurmtreibend und blutreinigend.
Aufgrund des hohen Anteils an Omega-3-Fettsäuren, Melatonin, Vitaminen, Proteinen und Antioxidantien soll der regelmäßige Verzehr der Frucht unter anderem Blutfette, Blutzuckerwerte, Bluthochdruck, Übergewicht und Krebserkrankungen positiv beeinflussen.
Sie wundern sich, dass unter ihrem Walnussbaum nichts oder nur schlecht etwas wächst?
Gut beobachtet, verantwortlich hierfür ist der Hemmstoff Zimtsäure, der durch durch Abspülung in das Erdreich gelangt.
Aber auch die gerbstoffreichen Pflanzenteile enthalten einen Vorstoff der bei Zerfall (Verrottung) das stark wachstumshemmende Juglon bildet.
Juglon ist quasi ein biologisches Herbizid, es wirkt auf zahlreiche Pflanzenarten keim- und wachstumshemmend aus.
Auch gegen Milben und Flöhe bei Hühnern und Hunden, also ich denke mal Ungeziefer im weiteren Sinne, sollen frische oder getrocknete Walnussblätter helfen.
Die Walnuss war im Jahr 2008 „Baum des Jahres“ in Deutschland.
Gemahlene Walnussschalen werden teilweise in Form von Granulat als Strahlmittel für Oberflächenbehandlungen eingesetzt.
Der Fettgehalt von Walnüssen liegt bei rund 62 Prozent.
Aus Walnüssen wird hellgelbes dünnflüssiges Öl gewonnen, das in der Küche aber auch in der Ölmalerei verwendet wird.
Kalt gepresstes Öl gilt als besonders hochwertig.
Das Holz der Walnuss zählt zu den wertvollsten einheimischen Edelhölzern.
Es zeichnet sich durch seine intensive Maserung und der Tatsache aus, dass es sich kaum verzieht.
Herkunft
Wo die Walnuss zu Hause ist
Die Walnuss kommt ursprünglich aus Vorder- und Mittelasien sowie aus Südosteuropa.
Hauptproduzenten sind China, USA, Iran, die Türkei und Mexiko.